Virtual Reality
The clarity of blur
What does the reality differentiate from the fantastic simulation, the picture of the effigy, the social
environment of the told world? How can stories be able to told, moments are caught in a society in
which everything becomes more fast moving and closer and closer truthfulness and staging is closer
to each other located ?
In the photo series‚ Virtual Reality‘ the artist jasmine Shah devotes herself to the narrow burr
between reality and fiction, while she catches feature sequences about long time exposures to search
for change and the breaking point. From 30 seconds up to two minutes of constant scenes are
transformed to a freezing frame which only let assume the original elements, and still takes up all
occurrence to absorb it in itself.
While Shah freezes the scenes in a photograph, she breaks with the history which tells the originally
moved picture. Instead, she creates – like a director – quite an own story which stands out for itself.
In this manner the photographs breaks with the effigy of a reality which always was fictive. The so
created virtual space plays with the crossings between fixation and fleetingness and the connections
which compose our experience to a story. At the same time she abstracts that our imaginations
would be distinguished clearly from the reality. How we want to hold on, on something what passes
away in the course of the time, which is substituted or removed from other experiences? How we
want to prevent that experiences fade away, memories become blurred or become free-zed frames
which we insert in our quite own history?
The flowing colors of the Photographs, reflect the circulate/critical borders, between the past and
present, reality and fiction, time and transience.
Die Klarheit der Unschärfe
Was unterscheidet die Wirklichkeit von der fantastischen Nachahmung, das Bild vom Abbild, die
Lebenswelt von der erzählten Welt? Wie können Geschichten erzählt, Momente eingefangen
werden in einer Gesellschaft, in der alles Schnelllebiger wird und Wahrhaftigkeit und Inszenierung
immer näher beieinanderliegen?
In der Fotoserie ‚Virtual Reality‘ widmet sich die Künstlerin Jasmine Shah dem schmalen Grat
zwischen Realität und Fiktion, indem sie Spielfilmsequenzen über Langzeitbelichtungen einfängt.
Die von 30 Sekunden bis zu zwei Minuten andauernden Szenen werden zu einem Standbild
transformiert, das die ursprünglichen Elemente nur noch erahnen lässt, und dennoch alle
Geschehnisse in sich aufnimmt.
Indem Shah die Szenen in einer Fotografie einfriert, bricht sie mit der Geschichte, die das
ursprünglich bewegte Bild erzählt. Stattdessen erschafft sie – gleich einer Regisseurin – eine ganz
eigene Erzählung, die sich statt in dahinfließenden Handlungen in Formen und Farben abzeichnet.
Aus den abgelichteten Spielfilmen erwächst so eine neue Dimension, die die Betrachtenden und
ihre Erinnerungen an die zu Malereien gewordenen Szenen herausfordern. Die Charaktere, ihre
Handlungen und Geschichten verdichten sich zu Momentaufnahmen, die eine andere Geschichte
zum Leben erwecken. Was wird erinnert, was erkannt, was vielleicht hinzugedichtet? Wen
erblicken wir in der Abstraktion, was wollen wir begreifen?
Die Fotografien erinnern an Malereien oder auch surreale Graphiken, in denen sich die Farben
überlappen, kristallisieren und letztlich zu einer neuen, virtuellen Realität kondensieren. Sie zeigen
sich liebende, ineinanderfließende Menschenkörper („Blau ist eine warme Farbe“), das schillernde
Spiel farbenreicher Unterwasserwelten („Findet Nemo“), die scheinbare Symbiose zwischen Stadt
und Mensch („Sin City“), das Verschmelzen zweier im Kampf verbundener Protagonisten in einer
gemeinsamen Linie („Kill Bill“) oder auch nur das zarte Grünbraun einer zu Schemen
verschmolzenen Naturaufnahme („Into the Wild“).
Auf diese Weise brechen die Fotografien mit dem Abbild einer Realität, die immer schon fiktiv
war. Der so erschaffene virtuelle Raum spielt mit den Übergängen zwischen Fixierung und
Flüchtigkeit und den Bindegliedern, die unser Erleben zu einer Erzählung zusammensetzen.
Gleichzeitig abstrahiert er von der Vorstellung, dass unsere Fantasie klar von der Wirklichkeit zu
unterscheiden wäre. Wie wollen wir festhalten, was im Lauf der Zeit vergeht, ersetzt wird, von
anderen Erfahrungen abgelöst wird? Wie wollen wir verhindern, dass Erlebnisse verblassen,
Erinnerungen verschwimmen, zu Standbildern werden, die wir in unsere ganz eigene Geschichte
einbauen?
Die ineinanderfließenden Farben der Fotografien spiegeln dabei die immerzu fließenden Grenzen
zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion, Virtualität und Realität. Was bleibt
ist unsere Imagination, mit der wir die abgelichteten Aufzeichnungen kraft unserer Vorstellung
transformieren und im Lichtstrahl der Zeit zu persönlichen Kompositionen werden lassen können.